Stadtgeschichte1

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                                        Ich werde versuchen euch einiges über "meine" Stadt näher zu bringen.

                                                        In 3 Teile möchte ich Euch über meine Stadt erzählen

                                                        

1.     Machen wir einen Stadtrundgang in der Geschichte von Erfurt

Stadtrundgang

Erfurt ist eine der schönsten und ältesten Großstädte der neuen Bundesländer mit reicher Kultur und wechselvoller Geschichte. Das städtebauliche Profil wurde im Laufe ihrer Entwicklung wesentlich bestimmt von dem bis heute weitgehend erhalten gebliebenen mittelalterlich geprägten historischen Altstadtkern von mehr als 150 Hektar Gesamtfläche. In seiner Geschlossenheit gehört er zu den größten und sehenswertesten in Deutschland und Europa. Die Anstrengungen um die Gestaltung und Rekonstruktion der historischen Altstadt wurden 1994 mit einer Goldmedaille im Bundeswettbewerb zur Erhaltung historischer Stadtstrukturen gewürdigt.

Erfurts Wahrzeichen, das in Europa einzigartige Kirchenensemble von Mariendom und Severikirche, überragt majestätisch das Bild der Stadt. Das architektonische Meisterwerk der deutschen Gotik stellt eine ehrfurchtgebietende Leistung der Sakralbaukunst dar. Von europäischem Rang ist auch die Gloriosa (1497), die Königin der Glocken, wegen ihres Wohlklangs seit Jahrhunderten gerühmt. Im Inneren des Doms beeindruckt im gotischen Chor der farbenprächtige Glasfensterzyklus mit seinen 13 annähernd 18 Meter hohen Fenstern, der zu den großartigsten Beständen mittelalterlicher Glaskunst zählt. Zur reichen Ausstattung gehören bemerkenswerte Kunstschätze aus mehreren Jahrhunderten. Zum Dom und zur Kirche St. Severi (1278-1400), Sarkophag des Hl. Severus um 1365, führt eine breite gewaltige Freitreppe.

Am Domplatz befinden sich ein Reihe historischer Gebäude, die die Beschießung 1813 und zahlreiche Stadtbrände überdauert haben. Unter ihnen sind die Grüne Apotheke (18. Jahrhundert) und das Haus Zur Hohen Lilie (1538). An der Ostseite des heute an mehreren Tagen von Marktgewimmel erfüllten weiten Platzes, ist die Einmündung der Marktstraße, einmal Teil der Via regia (Hohe- oder Königstraße) und bevorzugter Sitz von Händlern und Kaufleuten. Rechterhand führt der Weg zu sorgsam restaurierten Baulichkeiten der Großen und Kleinen Arche, z. B. zum Haus zum Sonneborn

Die Krämerbrücke ist Erfurts interessantestes Profanbauwerk. Die 1325 errichtete steinerne Bogenbrücke über die Gerafurt, durch die einst die Handelsstraße Via regia führte, ist die einzige vollständig mit Häusern bebaute und bewohnte Brücke nördlich der Alpen. Im Mittelalter befanden sich an beiden Enden der Brücke Brückenkopfkirchen, von der eine, die Ägidienkirche noch heute existiert.

Von der Krämerbrücke biegt die Michaelisstraße ab, auch steinerne Chronik Erfurts genannt. Mehrere traditionsreiche alte Bürgerhäuser erinnern daran noch heute. Auf dem Grundstück Nr. 39 befindet sich das Collegium majus, das 1945 von Bomben zerstörte und 1999 wieder aufgebaute Hauptgebäude der Alten Universität. Im Steinhaus 1844/47 existiert noch ein Teil der ehemaligen Bibliothek mit reichem Fundus, darunter die berühmte Sammlung Aploniana.
Der ehemalige Waidspeicher und heutige Kulturhof "Zum güldenen Krönbacken" (Michaelisstraße
10) beherbergt Ausstellungsräume und ein Kulturzentrum. (Waid: traditionelle Kreuzblütenpflanze, die im Mittelalter in Thüringern stark verbreitet war, Färbemittel, führte zu Erfurts Wohlstand.)
In der abzweigenden Allerheiligenstraße gelegen, ist die Humanistenstätte Engelsburg, um
1511 Wirkungsstätte des bekannten Erfurter Humanistenkreises um Ullrich von Hutten.

Das Augustinerkloster  besitzt wertvolle Glasfenster vom Anfang des 14. Jahrhunderts. Martin Luther hat hier von 1505 bis 1511 als Mönch gelebt. In den Klosteranlagen befindet sich eine Ausstellung über das Leben Martin Luthers. Heute ist es Stätte der Augustinergemeinde und ökumenisches Tagungsheim.

Am 1. Juni des Jahres 1695 wurde in Erfurt der Grundstein gelegt zu einer der wenigen bis heute noch in wesentlichen Teilen erhalten gebliebenen Stadtfestungen des 17. Jahrhunderts in Deutschland - der Zitadelle Petersberg. Heute ist sie beeindruckendes Zeugnis europäischer Festungsbaukunst des 17. bis 19. Jahrhunderts.
Erst ab
1964 erfolgte die partielle Erschließung der Festung für die Öffentlichkeit, die ab 1990 verstärkt vorangetrieben wurde. So sind heute bereits große Teile der Kasematten, Kaponnieren und Minengänge im Inneren der Anlage wieder zu besichtigen. Die Erschließung der Zitadelle und des Petersberges gehört zu den aufwendigsten denkmalpflegerischen Aufgaben der Stadt Erfurt.
Inmitten der Anlagen der Zitadelle Petersberg befindet sich die Peterskirche. Hirsauer Benediktiner-Mönche erbauten sie
1103-1147 als Pfeilerbasilika. Die durch Kriegseinwirkungen beschädigte und teilrestaurierte Peterskirche wird heute als Ausstellungsraum für das Forum Konkrete Kunst genutzt. Internationale Sammlungen der Malerei, Grafiken und Skulpturen sind hier zu sehen.

Das Petersbergfest versucht, die Zitadelle, mehr aber noch das gesamte Areal des Petersberges inmitten der Altstadt, das in den Jahren bis 1990 als Gesamtanlage im Bewußtsein der Erfurter eher ein stiefmütterliches Dasein führte, wieder mehr in den Mittelpunkt des allgemeinen aber auch des touristischen Interesses zu stellen. Zu den Höhepunkten des Petersbergfestes gehören militärhistorische Vorführungen von hohem Schauwert. Besondere Attraktionen sind darüber hinaus die Besichtigung der 1995 original wieder hergestellten Festungsbäckerei aus dem Jahre 1832, mit Schaubacken und Verkostung, aber auch die Führungen durch die Minengänge. (Zusatz-Infos: http://www.nero.de/petersberg)

Das Rathaus ist als neugotisches Gebäude am Fischmarkt von 1870 bis 1874 erbaut worden. Es besitzt zahlreiche Wandgemälde im Treppenaufgang und Festsaal. Sie stellen Legenden und Szenen aus dem Leben Luthers und Bilder aus der Erfurter und Thüringer Geschichte und Sagenwelt dar. Der Festsaal bildet oft den Rahmen für Konzerte und Empfänge.

Am Fischmarkt, wo sich die Königstraße mit dem alten Nord-Süd-Handelsweg kreuzte, treffen Sie neben dem Rathaus auf weitere Sehenswürdigkeiten. Dazu gehören der im Volksmund "Roland" genannte heilige Martin im Gewand eines römischen Kriegers (1591) sowie das Haus Zum roten Ochsen (1562), ebenso ein Renaissancebau wie das Haus Zum Breiten Herd (1584).

Die ehemalige kurmainzische Statthalterei, heute Thüringer Staatskanzlei, wurde 1711 bis 1720 nach Ideen des Baumeisters Maximilian von Welsch im Renaissancestil errichtet. Sehenswert sind auch das repräsentative Portal sowie der westliche Teil des Frontgebäudes im Barockstil. Gäste des Hauses waren u.a. Persönlichkeiten wie Schiller, Herder, Humboldt und Wieland. Hier fand auch das historisch bedeutsame Zusammentreffen Napoleons mit Goethe statt.

Der Anger, von altersher Marktplatz für den Waidhandel (Waidanger), ist in den 70er Jahren dieses Jahrhunderts zu einem Einkaufsboulevard umgestaltet worden. Das und die Tatsache, dass er zahlreiche historische und architektonisch bemerkenswerte Gebäude aufweist, macht ihn besonders reizvoll. Ecke Anger/Trommsdorffstraße liegt das Ursulinenkloster, dessen Ordensschwestern noch heute caritativ wirken. Im Anger Nr. 6 residierte 1808 Zar Alexander I. Im dreißigjährigen Krieg wohnte im Haus Nr. 11 Königin Marie Eleonore von Schweden, der hier die Nachricht vom Tod ihres Mannes Gustav II Adolf von Schweden überbracht wurde.

Zu den Gebäuden, die die Geschichte der Landeshauptstadt Erfurt in besonderer Weise dokumentieren, gehört der Kaisersaal  in der Futterstraße, der am 15.Mai 1994 nach umfangreicher Rekonstruktion als Kultur- und Kongreßzentrum  wiedereröffnet wurde.
Aus drei Patrizierhäusern entstand Anfang des
18. Jahrhunderts das Universitätsballhaus. Das Gebäude diente auch als Spielstätte für fahrende Theatergruppen und konnte so auch Goethe mit dem von ihm geleiteten Weimarer Theater begrüßen. 1791 hob sich im Kaisersaal der Vorhang zur Thüringer Erstaufführung von Schillers "Don Carlos", an der der Dichter selbst teilnahm. Auf Einladung Napoleons kam 1808 Zar Alexander der I. von Rußland nach Erfurt, um am europäischen Fürstenkongress teilzunehmen, der im Kaisersaal stattfand. Konzertabende mit Paganini, Franz Liszt und Clara Schumann sind nur einige der kulturellen Höhepunkte in der Historie des Kaisersaals während des 19. Jahrhunderts.
1891 fand unter Anwesenheit von August Bebel ein SPD-Parteitag statt, auf dem das Erfurter Programm verabschiedet wurde.

Der ehemalige Waidspeicher in der Mettengasse dient heute als Spielstätte für das Kabarett und das Puppentheater.

Das Haus zum Sonneborn  wurde 1536 erbaut und ist heute Hochzeitshaus und Standesamt. Das prächtige Portal, die Renaissancemalerei und die Bohlenstube sind besonders sehenswert.

Die beiden Gebäude "Haus zum Goldenen Hecht" und "Haus zum Großen und Neuen Schiff" aus der Mitte des 16. Jahrhunderts wurden 1833 zum heutigen Haus Dacheröden  (Anger 37/38) verbunden. Geistesgrößen von späterem Weltruf wie Goethe, Schiller oder Humboldt verkehrten hier. Hinein gelangt man durch eines der schönsten Renaissanceportale Erfurts.

Ein Besuchermagnet ist das 40 ha große Areal des Garten- und Freizeitparks "ega Cyriaksburg" der Erfurter Garten- und Ausstellungs- GmbH . Das unter Denkmalschutz stehende Gesamtensemble zeichnet sich durch die gelungene Harmonie von Natur und gartenarchitektonischer Gestaltung aus. Das sind die Markenzeichen der "ega Cyriaksburg". Dazu gehört auch das mit 6.000 m² größte ornamental bepflanzte Blumenbeet Europas. Eine gärtnerische Meisterleistung ist der auf einer Fläche von 28.000 in mehrfach abgestufter Hanglage angelegte neue Rosengarten. Neben Rosen und Dahlien wird mit über 450 Sorten und Arten die größte Fuchsiensammlung Deutschlands in einer öffentlichen Parkanlage gezeigt. Tropische Pflanzen, Kakteen und Sukkulenten, Orchideen und Bundblattpflanzen sind in den ganzjährig geöffneten Pflanzenschauhäusern zu bewundern. Besondere Attraktion ist das Schmetterlingshaus mit über 400 Schmetterlingen. Die Wasserachse im traditionellen Parkteil gehört zu den schönsten Anlagen der "ega Cyriaksburg". Gesäumt von einer Flamingoanlage und herrlichen Staudengärten führt sie die Besucher bis zum Aussichtsturm, von dem aus ein weiter Blick über Erfurt in das Thüringer Land möglich ist. Zahlreiche Springbrunnen und Wasserspiele sind Blickfang und Ruhezonen zugleich. Zum Wohlbefinden tragen auch die mehr als 60 Skulpturen im Park, die Animationsgeräte sowie die gastronomischen Einrichtungen bei. Kinder können nach Herzenslust auf dem größten Spielplatz Thüringens spielen und toben. Besonders beliebt ist der Kinderbauernhof, auf dem man Tiere in ihrer natürlichen Umwelt erleben, mit der Ponykutsche fahren, auf dem Esel reiten und so ganz nebenbei etwas über das Leben auf einem Thüringer Bauernhof erfahren kann.
Ein Spielparadies für alle kleinen und großen Kinder ist der Spielladen in Halle
1. Gleichfalls viel besucht wird auch die Märchenausstellung im Turm der ehemaligen Sternwarte. Anschauungsunterricht in Sachen Natur und Umwelt gibt es im "Grünen Klassenzimmer". Ganzjährig ergänzen zahlreiche Ausstellungen und Großveranstaltungen das Angebot.

Das Glockenspiel im Bartholomäusturm am Anger gehört mit seinen 60 Glocken zu den größten in Deutschland. Tonumfang: 5 Oktaven, größte Glocke: ca. 2,4 t, kleinste Glocke: 20 kg.

Im Herzen der Erfurter Altstadt, direkt an der Kreuzung von Anger und Bahnhofstraße, steht das mit reichem plastischem Schmuck versehene Gebäude des Angermuseums . Als Pack- und Waagehof zwischen 1706 und 1712 unter dem kurmainzischen Statthalter Philipp Wilhelm Reichsgraf von Boineburg und Erzbischof Lothar Franz von Schönborn errichtet, ist es einer der wichtigsten Neubauten zu Beginn des 18. Jahrhunderts.
Die Gründung des Museums
1886 geht auf die Stiftung des künstlerischen Nachlasses des in Erfurt geborenen Romantikers Friedrich Nerly zurück.

In unmittelbarer Nähe der Brücke, die die Schlösserstraße über den Breitstrom führt, steht die 1944 zum großen Teil zerstörte Barfüßerkirche. Das lange durchgehende Satteldach der Kirche des ehemaligen Franziskaner-Klosters prägte jahrhundertlang das Erfurter Stadtbild. Noch in ihrem heutigen Zustand ist sie ein großartiges Beispiel deutscher Sakralbaukunst des 14. und 15. Jahrhunderts.
Mit der Reformation (Luther hatte
1529 hier gepredigt) war das Kloster aufgehoben worden. Nach umfangreicher Rekonstruktion ist der Chor seit 1982 als Außenstelle des Angermuseums für Besucher zugänglich. Neben den ältesten erhaltenen Glasmalereien in Erfurt und den beiden Altären hat vor allem die Grabplatte der Cinna von Vargula (gest. 1371) überregionale Bedeutung.

Das Museum für Thüringer Volkskunde  ist in einem der ältesten Steingebäude der Stadt untergebracht. Das Haus wurde 1547 als Herrenhaus für das städtische Hospital errichtet und dient bereits seit 1882 musealen Zwecken.

Das Stadtmuseum "Haus zum Stockfisch" , eines der repräsentativsten Häuser der Spätrenaissance, lädt zu einem Erkundungsgang in die Geschichte einer der ältesten Städte Thüringens ein. Im Juni 1994 wurde das Haus nach Rekonstruktion und Neukonzipierung wiedereröffnet.

Inmitten der Stadt, unweit des Rathauses, liegt am Ufer des Breitstroms die letzte noch funktionstüchtige Wassermühle Erfurts. Neben der funktionstüchtigen Mahlmühle mit Wasserantrieb gibt es Ausstellungsräume, in denen historische Gerätschaften aufbewahrt oder in Kabinettausstellungen die Geschichte der Erfurter Mühlen und die Wasserkraftnutzung beleuchtet werden. Die Neue Mühle selbst gehört zu den zahllosen Mühlen, die in den vergangenen Jahrhunderten den Wasserlauf der Gera säumten. Bis 1982 wurde hier Getreide zu Mehl und Futterschrot verarbeitet. Seit 1992 ist die Neue Mühle Museum.

 

                                     

 

 



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